Bangkok – quirlige Metropole mit vielen Gesichtern
Am Flughafen in Bangkok gelandet, trabe als erstes Mal einen Stock tiefer, um ein öffentliches Taxi zu erwischen. Die sollen angeblich mit Taxi-Meter fahren, so dass der Fahrer den Preis nicht einfach so zu seinen Gunsten korrigieren kann. Ich ziehe ein Ticket, gehe dann zum angegeben Fahrzeug – und nichts da Taxi-Meter. Er nennt mir einen Pauschalpreis, der wahrscheinlich über dem normalen liegt, mir aber okay erscheint. Und eigentlich bin ich auch nur froh, dass es jetzt ins Hostel geht.
Es wird bereits dunkel und ich bin völlig überrascht, wie sauber, ordentlich und modern Bangkok aussieht. Durchgängiger Asphalt auf den Straßen, kein aufgewirbelter Staub, Leuchtreklame und eine richtige Skyline kommen mir nach Nepal wie die Zivilisation schlechthin vor.
Bangkok zeigt mir in den nächsten Tagen die unterschiedlichsten Gesichter: Prunkvolle Tempel, die golden glänzend einfach zwischen die Häuser gebaut sind faszinieren mit detailverliebten Verzierungen. Hier habe ich den Eindruck, dass der Glaube auch wirklich gelebt wird. In den Tempeln wird vor den großen Buddha-Statuen tatsächlich gebetet, Räucherstäbchen angezündet und Blumen niedergelegt. Ich bekomme von einem Mönch ein Armbändchen umgelegt, dass er mit einem Gebet für Glück und Gesundheit belegt. Welch ein wunderbares Omen für meine weitere Reise.
Im Gegenzug kann man sich mit vielen anderen Backpackern auf der Touri-Meile Khaosan Road in Bars bis in die späte Nacht vergnügen, Schmuck und Klamotten shoppen. Eine Backpacker-Blumen-Hose brauche natürlich auch ich. Viel kann ich mir allerdings nicht zulegen, da mein Rucksack eh schon so voll ist.
Im Business-Viertel reiht sich ein Mega-Tower an den anderen. Hin und wieder unterbrochen von vereinzeltenalten Häuschen, ergänzen sich glänzend verspiegelte Fenster mit architektonischen Spielereien. Der Cocktail auf einer Rooftop-Bar schmeckt bei dieser gigantischen Großstadt-Aussicht noch besser.
Eine organisierte Radtour mit Guide bringt mich allerdings in die kleinen Gassen der etwas ärmeren Bevölkerung. Abseits der üblichen Touristenpfade sieht es dann doch ganz anders aus. Mini-Wohnungen, die vollgestellt sind mit unzähligem Krimskram, einer Couch, TV, einem Bett, all-in-one, die Kochstelle vor der Tür, halb auf der Straße. Viele Bewohner sitzen hier einfach zusammen und reden, lachen und machen sich eine gute Zeit.
Überhaupt sind die Thais wirklich superfreundlich und versuchen einem jeden Wunsch zu erfüllen. Sie nehmen sich selber nicht zu ernst und sind immer offen für einen lustigen Spruch.
Ich bin gespannt, ob das im Norden Thailands auch so sein wird.