Nach meinem Elefantenerlebnis bleibe ich gleich da. Etwas abseits gelegen – mitten im Dschungel – liegt ein Camp für ungefähr 25 Personen. Doch anscheinend haben die anderen den Dschungel gerade nicht auf ihrem Plan. Außer mir übernachtet hier keiner.

Das Haus ist auf Stelzen gebaut, hat zwei riesige Verandas aus Holz, eine lässige Hängematte, viele gemütliche Kissen und eine fantastische Aussicht auf die unberührten, dicht bewaldeten Berge und Hügel. Bananenstauden, Mango- und Papapyabäume stehen im „Garten“ und müssen für das Frühstück herhalten. Mein Guide lädt mich ein, bei der Zubereitung des Abendessens zuzuschauen. So erhalte ich auch noch einen Mini-Thaicooking-Kurs. Es gibt zur Vorspeise selbstgemachte Pommes, danach Gemüse mit leckerer Soße, Hühnchen mit ein bisschen Chili, Knoblauch, verschiedenen Kräutern und natürlich Reis. Lecker haben wir gekocht und man höre und staune, mit einem Gläschen Wein auf Veranda Nummer 1 beim Sonnenuntergang genossen. Der Dschungel wartet mit vielfältigen Geräuschen auf: lautes Gezirpe der Grillen, Vogelstimmen in den unterschiedlichsten Tonlagen, das Knacken und Rascheln am Boden. Über uns hängt ein ziemlich großer Geko am Gebälk und lauscht, was mein Guide zu seinem Volk, den traditionell lebenden Karen-People des Dschungels, zu erzählen hat.

Kurz bevor mein Guide geht, zeige ich ihm ein Foto von der Schlange, die mir gestern auf einer Veranda wie dieser, ebenfalls im Dschungel begegnet ist. Er ist etwas beunruhigt, fragt mich nach der genauen Stelle und erklärt mir dann, dass es sich um eine sehr giftige Schlange handelt. Hüstel, das ist ja nochmal gut gegangen. Wir sprechen noch weiter über Kobras, die hier auch wohnen, Taranteln und Skorpione. Alles hier anzutreffen. Aber die meisten wohnen in Höhlen und dunklen Unterschlüpfen. War wohl nicht das beste Gesprächsthema, so kurz vor dem Zubettgehen. Ich schlafe schlecht, wache zig mal auf, weil ich irgendwelche Geräusche höre und verkneife mit den Toilettengang im Dunkeln. Ist ja auch irgendwie wie in einer Höhle dort…. Mein Zimmer hat zwar ein Dach, aber die Wände reichen nicht bis zur Decke und zwischen den Holzlatten am Boden sind große Spalte. Zum Glück habe ich ein Moskitonetz, sonst hätte ich wohl kein Auge zugetan!

Bei gefühlten 1000 Prozent Luftfeuchtigkeit begebe ich mich auf Dschungel-Treckingtour. Ich liebe es, mich durch die wilden Wälder zu bewegen, über Äste und umgefallene, leuchtend grün bemostes Gehölz zu steigen und das besondere Licht wirken zu lassen. Lange Lianen hängen von riesigen Bäumen. Handtellergroße Spinnen haben sich ihr mächtiges Netz zwischen den Pflanzen gespannt. Das Konzert des Dschungels in Kombination mit der feucht-warmen Luft und dem Geruch von nasser Erde und duftenden Pflanzen – hier könnte ich ewig bleiben.

Doch die Traumstrände im Süden Thailands warten bereits auf mich.

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